Warum Anja Wenmakers für die Bonner Elektrobusse eine gesicherte Finanzierung fordert
„Unsere Stadt geht da ziemlich aggressiv mit um“, sagt Wenmakers. Der Wille sei da, doch aktuell bremst der Förderstopp die Umsetzung. Von insgesamt 230 Bussen – inklusive Fremdunternehmen – sind bislang nur 18 elektrisch unterwegs.
Bereits 2013 startete Bonn mit ersten E-Bussen. Die Erfahrungen waren gemischt. „Die meisten können gut Antrieb, die wenigsten können gut die Kombination Fahrzeug und Antrieb“, resümiert Wenmakers. Inzwischen sei die Technik gereift, das Zusammenspiel funktioniere besser.
Geld bleibt der Engpass
Ein kompletter Umstieg ist laut Wenmakers „noch immer nicht realisierbar – diesmal aber wegen fehlender Finanzierung“. Zwar sei die Zuverlässigkeit der Technik gestiegen, doch ohne dauerhafte Fördermittel könne man kein verlässliches Konzept entwickeln.
Ein Vorteil Bonns: Die Buslinien sind so kurz, dass sie über Nacht geladen werden können. „Wir haben ausreichend Strom – aber nicht überall da, wo wir ihn brauchen.“ Der aktuelle Betriebshof reicht nicht aus, ein neuer Standort wird geprüft.
Geplant war der Kauf von 40 neuen Elektrobussen – daraus wurden nur zehn. „Wir fahren auf Sicht“, sagt Wenmakers. Auch junge Dieselbusse wurden nochmals angeschafft, um bis 2035 alle Fahrzeuge abgeschrieben und ersetzt zu haben.
Wenmakers rät Kommunen zum genauen Hinsehen: „Kümmert euch um die Finanzierung und prüft die Technik.“ Vieles habe sich verändert – von Pantografen sei man inzwischen oft wieder zu Steckerlösungen zurückgekehrt.
Ihr Fazit: „Ein motiviertes Team haben wir in Bonn – das ist nicht das Problem. Was fehlt, ist eine gesicherte Finanzierung.“
Fazit
Bonn geht mit Entschlossenheit voran, doch der Wandel zur Elektromobilität braucht vor allem Verlässlichkeit bei der Förderung – nicht nur gute Technik.
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